Samstag, 30. Juni 2012

Justice League - The Villain's Journey Teil 1

Hallo Comicfreunde,

nach dem gut gelungenen ersten Story-Arc um die Entstehung der Justice League und Darkseid, kommt nun "The Villain's Journey". Hier kommen wir auch zu einem tollen Seiteneffekt des Neustart des DC Universums: die Autoren können aus dem vollen Schöpfen und lange Handlungsstränge im Vorfeld festlegen und Aspekte miteinander verknüpfen. Seit den ersten Ausgaben der "New 52" spukt die "Lila Frau" im Hintergrund herum und nun tritt sie in Ausgabe 6 der Justice League voll ins Licht. Wenn man einem Charakter den Namen "Pandora" gibt, sollte man sich seine Gedanken gemacht haben. Jeder kennt die Geschichte der Büchse der Pandora, aus der großes Übel entspringt, aber auch, der Legende nach, die Hoffnung. Bisher konnte ich sie noch nicht wieder entdecken in den weiteren Ausgaben der Justice League, doch vermute ich, dass sie schon bald wieder auftauchen wird. In der erwähnten Ausgabe 6 hält sie ein Zwiegespräch mit dem Phantom Stranger und es wird offenbart, dass sie etwas Schreckliches getan hat und der "Circle of Eternity" hinter ihr her ist. Genaueres sollte man dazu in dem entsprechenden Free Comic Book 2012 finden, doch leider konnte ich noch keines in meinen Besitzt bringen. Wenn auch offiziell diese Passage im 2013er Event "Trinity War" gipfeln soll, gehe ich davon aus, dass die weitere Story innerhalb der Justice League Serie stattfindet und entsprechend nächstes Jahr hinüberleitet ins Event. Ich schätze mal, dass auch Graves, mit den nun stattfinden Ereignissen, einen Part in diesem großen Event haben wird.

Doch kommen wir nun zum neuen Storybogen "The Villian's Journey". Er beginnt in Ausgabe #7 mit dem Prolog. Nach der starken ersten Arbeit von Johns und Lee wird hier nur mit halber Kraft gearbeitet. Lee hat offensichtlich besseres zu tun und überlässt Gene Ha den Bleistift, was nur ein mittelmäßiges Heft ergibt. Nicht ungerechtfertigt wird Gene Ha auf Seite 1 mit "Guest Artist" betitelt. Ich hatte eigentlich erwartet, dass man diese Prestigeserie kontinuierlich auf einem hohem Niveau fährt, doch die Arbeit von Gene Ha ist stark mittelmäßig und wirkt oft unausgereift und plump. Dafür ist der Inhalt deutlich spannender. Zusammenfassend kann man sagen, dass es hier auf die Rückweisung und Vernachlässigung von Steve Trevor durch Wonder Woman ankommt. Es ist der zentrale Punkt im Prolog und dies wird auch im Monolog von David Graves so formuliert. Steve Trevor ist der Schlüssel um die Justice League zu zerstören und wir werden auch in den kommenden Ausgaben sehen, wie. Zudem wird im Verlauf der Geschichte der Raub eines antiken Kunstobjektes erwähnt, der "Orb of Ra". Was es damit aufsich hat werden wir wohl auch noch erfahren. Ein weiterer wichtiger Aspekt der erwähnt wird, ist, dass die Justice League nicht die Götter sind, wie viele glauben. Dies scheint eine wichtige Motivation für Graves zu sein, da es schon früh in die Story eingeführt wird.

Der nächste Verbindungspunkt zur Mainstoryline erfolgt dann in Ausgabe #8. Das Heft befasst sich hauptsächlich mit der Beziehung zwischen Green Arrow und der Justice League bzw. ihrer Mitglieder. Es werden ein paar flache Witze gerissen und erst am Ende kommt es zu den wirklich interessanten Offenbarungen. Der Martian Manhunter hatte versucht sich in das Justice League Team zu integrieren, was aber offensichtlich sehr schief lief. Doch scheint er nicht wirklich einen Groll zu hegen, sondern sieht das Übel, das auf die Erde zukommt. Wir können also hoffen, dass auch er noch eine Rolle in diesem Storyarc spielen wird und er tieferes Wissen über Graves besitzt (oder anderen Mächten die mit ihm in Verbindung stehen). Was auch dafür spricht ist die Abbildung von Graves Schreibtisch in Ausgabe #7, auf der neben einer Weltkarte und dem gestohlenen "Orb of Ra" das berühmte Bild von dem "Marsgesicht" liegt.
Nach dem Prolog und dem Green Arrow Zwischenspiel, findet auch das ursprüngliche Kreativteam wieder zusammen. Entsprechend kann man die Serie nun wieder voll und ganz genießen. Die Ausgabe #9 beginnt zeitlich gesehen vor vier Jahren und zeigt den totkranken David Graves. Graves selbst ist während des Darkseid-Überfalls mit seiner Familie von der Justice League gerettet worden und hat ihnen daraufhin ein Buch gewidmet. Doch ein noch unbekanntes Ereignis ( vielleicht das, was Pandora zu verschulden hat?) machte ihn krank und von seiner Familie fehlt jede Spur. Graves führt ein Gespräch mit seinem Arzt, der ihm mitteilt, dass er nichts mehr für ihn tun kann. David sinniert darüber, dass der Arzt ihm nicht retten konnte, ebenso wenig die Justice League und er nun sich selbst retten muss. Daraufhin erschießt er den Arzt und verschwindet. Wie auch immer er dies bewerkstelligt, sein Rollstuhl verbleibt leer neben der Leiche des Arztes. 
Zeitsprung zu heute. Steve Trevor ist ein geschlagener Mann. Die Rückweisung von Wonder Woman, bzw. das Nichtverstehen einer Beziehung ihrerseits, nagt an ihm und lässt ihn deprimiert zurück. Es folgt ein Schwenk in die Bathöhle, in der Burce vor dem Brief von Thomas Wayne steht. Diesen hat Barry Allen im Durcheinander der Flashpoint-Story überbracht. Hier haben wir einen starken Punkt in die Vergangenheit, der das DCnU erschüttern lässt. Der Brief ist der einzig handfeste Beweis, dass es eine andere Geschichte, Realität, wasauchimmer gegeben hat und ist für Neueinsteiger schwer zu verstehen. Meiner Meinung nach ist dieser Brief natürlich ein tolles Artefakt mit einer guten Geschichte dahinter, doch lässt er den unantastbaren, in sich logisch geschlossenen Storyreboot des DCnU leichte Risse bekommen. Ich hoffe, dass dies nicht der Auftakt, oder erste Hinweis, auf ein großes Event mit extremen Storymischmasch ist. 
Was auf der gleichen Seite aber hervorragend funktioniert ist das Flashback, indem Bruce als Junge sein Zimmer streicht um die Farbe aus seinem Leben zu tilgen. Diese Flashbacks kommen für jeden der JL-Mitglieder vor und bilden ihre Charaktereigenschaften aus und sie funktionieren perfekt. Es sind solche Kleinigkeiten, die sich durch eine Ausgabe ziehen und einem zeigen, dass sich der Autor Gedanken gemacht hat, wie er den Persönlichkeiten mehr Tiefe verleihen kann und dadurch einem einzelnen Heft einen Mehrwert geben kann.


Bruce bricht daraufhin nach Arkham auf, wo sich eine Explosion ereignet hat und allem Anschein nach ist "The Key" dafür verantwortlich. Superman, Batman und Cyborg nehmen sich der Aufstände in Arkham an und in dieser Szene wirkte Cyborg zum ersten mal wirklich ansprechend auf mich. In dem vollseitige Eingangspanel stellt Lee Superman wieder einmal in bester Engelsmanier dar und unterstreicht das Götterthema, auf das es in diesem Storyarc sehr wahrscheinlich hinauslaufen wird. Währenddessen wird Steve Trevor zuhause von Graves entführt, der mittlerweile offensichtlich eine andere Gestalt angenommen hat und keinerlei Symptome der schweren Krankheit aufweist an der er noch vor drei Jahren gelitten hatte. Green Lantern und The Flash haben nach einem langen Kampf den "Weapons Master" dingfest gemacht und wollen ihn verhören. Bei den kümmerlichen Versuchen von Barry müssen sie jedoch Wonder Woman zur Hilfe holen um die Informationen aus ihm herauszuholen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Panels cineastisch modern gesetzt und schaltet zwischen den beiden Schauplätzen, Arkham und Central City hin und her. "Weapons Master" und der fast in den Wahnsinn getriebene "The Key" eröffnen, dass Graves Informationen über die Justice League aus ihnen herausgefoltert hat.


Zu dieser Offenbarung wird das Geschehen an einen unbekannten Ort versetzt, wo Steve Trevor an einen Stuhl gefesselt ist. Graves foltert ihn und will wissen wie man in den Satelliten der Justice League gelangt und nachdem Graves Steve beide Hände gebrochen hat und ihm noch droht seine Schwester und deren Kinder zu töten, gibt Trevor nach. Die Szene ist genau austariert. Sie enthält das Maß an Gewalt und Überzeugung, dass man mit Trevor mitfühlen kann und die Argumente, die Graves liefert, sind schlüssig und glaubwürdig sodass der Ausgang vollkommen gerechtfertigt ist. Die Szene ist der Situation angemessen und bildet einen guten Abschluss für diese Ausgabe. Das Heft lässt uns also mit großen Erwartungen zurück und seit dieser Woche können wir uns auch der zehnten Ausgabe erfreuen. 
Scheinbar kurz nach dem Verschwinden von Graves, hat sich dieser auf den Weg  zum Berg Sumeru gemacht, der in zahlreichen asiatischen Kulturen und Religionen das Zentrum des Universums darstellt. Dort angekommen, trifft er die Asuras, riesenhafte dämonische Wesen, und bittet sie um Hilfe. Sie weisen ihn an ihnen zu folgen und mit aller letzter Kraft kriecht Graves ihnen ins Innere des Berges hinterher. Die Szene hat einen wunderbaren Abenteuer Charakter und man bewundert das Durchhaltevermögen von Graves. Sie kommt mit wenig Text aus und ist auch wieder sehr cineastisch angelegt. Im zweiten Panel auf der dritten Seite urteilt der monolithische Dämon über das Gesuch von Graves. In diesem Moment kann man förmlich den tosenden Wind in den Bergen hören und fühlen. 
Im Hier uns Jetzt kann sich Trevor von seinen Fesseln befreien und versucht zu fliehen. Dabei wird er durch geisterhafte blaue Klauen durchbohrt und eine körperlose Stimme verlangt nach dem Schmerz von Steve um sich daran zu laben. 
Die kommenden zwei Seiten sind den 32 Opfern der Costa Concordia Havarie gewidmet. Ich finde es gut, dass man sich als Autor solche Referenzpunkte der wirklichen Ereignisse annimmt und sie in Comics verarbeitet. Dies ist stets ein Zeichen für Mitgefühl für die Opfer und ihrer Familien und Wertschätzung der Helfer. Am Rande dieses Unglück wird Aquaman von Cyborg in den Watchtower gerufen. Dort findet eine Versammlung der Justice League statt, in der es um die attackierten und verhörten Feinde der Liga geht. Ihnen wird klar, dass man ihre Schwächen herausfinden wollte und als man auf das obligatorische Misstrauen von Batman zu sprechen kommt, steht Superman für ihn ein und es werden noch weitere Vertraulichkeiten ausgetauscht. Generell spürt man hier, dass die Gruppe noch am Anfang ihrer Karriere steht. Es gibt sehr viele Dinge, die sie noch nicht voneinander wissen und es wirkt ein wenig überspitzt wie hier "mal eben" Geheimnisse ausgeplaudert werden. Es ist klar, dass man nicht von einem Tag auf den anderen "Superbestfriends" sein kann, doch hoffe ich, dass es in Zukunft glaubwürdiger geschrieben wird, wie sich die Helden einander annähern.
Doch mitten in der Diskussion werden die Sicherheitsbarrieren vom Watchtower Satelliten überwunden und Graves tritt zum ersten mal, in seiner neuen Gestalt, voll in Erscheinung. Er referiert wieder über Götter und der Scheinheiligkeit der Liga und es kommt zum unvermeidlichen Kampf. Parallel wird die Geschichte von Graves fortgesetzt, die wir am Fusse des Sumeru unterbrochen hatten. Dort sehen wir, wie Graves die Dämonen nach seinen Kindern und seiner Frau befragt und sie treten als Geister in Erscheinung. Er bittet die Dämonen sie wieder zu ihm zurückkehren zu lassen. Die Dämonen gewähren ihm diese Bitte und versprechen ihm Rache, für seine tote Familie. Die Geister fahren in Graves und er verwandelt sich in ein besessenes Monstrum, dass mit geisterhaften Fähigkeiten ausgestattet ist. Auf dem Watchtower unterliegen nacheinander alle Ligamitglieder und am Ende ist selbst Superman von der geisterhaften blauen Energie durchflutet. Die parallele Erzählweise löst einige Handlungsknoten und verschafft Klarheit. Wir wissen nun wie Graves sich verwandelt hat, doch ist uns das Schicksal der Familie Graves noch völlig unklar. Natürlich ist abzusehen, dass die Dämonen, die Graves mit den Kräften ausgestattet haben, eigene Ziele verfolgen werden, doch zu diesem Zeitpunkt haben wir einen interessanten Gegner für die Liga und ich verspreche mir viel von der nächsten Ausgabe. Allgemein kann man sagen, dass die Story ein gutes Stück weitergekommen ist, doch Lees Zeichnungen waren in diesem Heft "nur" okay. Es gab kaum ein Panel, das mich wirklich umgehauen hätte, wie ich es ansonsten von Jim Lee gewohnt bin.


Wow. Das waren jetzt schon einige Worte zur Justice League. Wie glaubt ihr wird sich die Story nun entwickeln? Wird es einen großen Bogen zum "Trinity War" geben oder wirf Shazam! und JL zusammengeführt? Wird die körperlose Stimme sich noch von Graves lösen und einen noch mächtigeren Gegner offenbaren? 

Gruß Andy.

PS: kurz notiert: jetzt komme ich zum ersten Mal auf das schon seit vier Ausgaben erscheinende Beiwerk "Shazam!" zu sprechen. Fand ich bisher die Story recht uninteressant für mich, da ich auch nie ein wirklicher Captain Marvel Fan war, muss ich sagen, dass das letzte seitenfüllende Panel mich wirklich geflasht hat. Davon will ich mehr :)





Freitag, 29. Juni 2012

Panel der Woche #2

Hallo Comicfreunde,

kurz notiert: hier ist mein Panel der Woche. Es stammt aus Batman Ausgabe #10. Generell finde ich, dass Capullos Batman wirklich gut rüberkommt. Sein leicht kantiger Stil, verbunden mit wilden Formen und Strichen, bildet stets eine Synergie aus visuellen Kontrapunkten und was auf den ersten Blick simpel wirkt, überzeugt stets auch im Detail. Das Panel enthält die Silhouette von Batman und jeder weiß, dass spätestens seit "The Dark Knight Returns" von Miller Silhouetten manchmal mehr sagen als tausend Worte. Gerade bei Batman funktioniert dieses Stilmittel super. Die zerbrochene Tür, der leicht gebeugte Gang und der mitfließende Staub erzeugen eine Dynamik nach Vorne und stellen somit die Entschlossenheit von Bruce dar, die "Night of Owls" jetzt zu beenden. Ein starkes Panel das auf ein großes Finale zusteuert.


Montag, 25. Juni 2012

He-Man and the Masters of the Universe

Hallo Comicfreunde,

nur kurz notiert: HE-MAN kommt nächste Woche endlich wieder! Ich freue mich sehr auf diese Serie, da sie verspricht wirklich interessant zu werden und hoffentlich dem gutem alten Adam wieder Leben einhaucht! Mit James Robinson als Autor, der auch für die neue Earth 2 Serie von DC verantwortlich ist, ist die Serie toll besetzt und ich fange an mich zu fragen, in welche Richtung HE-MAN, ein recht plumper Archetyp an Held, gehen wird. Man darf gespannt sein...

Sonntag, 24. Juni 2012

Superman: Der Krieg der Supermen Teil 2

Hallo Comicfreunde,

heute geht es weiter mit "Superman: Der Krieg der Supermen". Ich kann euch jetzt schon sagen, dass wir Höhen und Tiefen in diesem zweiten Teil haben und ich an vielen Stellen "not amused" war. Die Defizite erstrecken sich von schlechter Schreibe über grauenhafte Übersetzung bis zu unansehnlichen Zeichnungen. Aber genug des vorzeitigen Kritik.

Teil 1 endete mit der Zerstörung Kryptons. Die erste Szene zeigt wie Lois Lane die schreckliche Nachricht im Daily Planet verbreitet. Dabei wird sie von ihrer Schwester Lucy, die als Superwoman für General Lane arbeitet, entführt. Hier kommen wir schon zu der schrecklichen Übersetzung. Auf der dritten Seite schreit Lucy ihre Schwester an nicht den Namen ihres "Papis" in den Mund zu nehmen. In diesem Kontext ist das Wort "Papi" einfach lächerlich. Auch wenn ich das Original nicht kenne, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Autor diese kindhafte Bezeichnung des Vaters beabsichtigt hatte. Auch im Deutschen wäre ein "Dads Namen" oder ein einfaches "Vaters Namen" absolut legitim und würde die Situation um einiges ernster nehmen. Vielleicht ist es ein wenig pingelig die Szene wegen eines einzigen Wortes so zu kritisieren, doch gerade bei einem Comic muss jeder Satz und jedes Wort seine Berechtigung und seinen Sinn haben, um der Geschichte zu dienen und entsprechend das zu transportieren was sich der Autor gedacht hatte.

Es folgt ein Schwenk zu den Trümmern Kryptons, in denen Superman die vor Wut rasende Supergirl verfolgt. Unterhalb der Oberfläche des Mondes Callisto kann Superman Supergirl endlich zur Rede stellen. Obwohl die allgemeine Gefühlslage von Kara klar ist, wird es nicht adäquat dargestellt. Unwissend hatte sie den Selbstmordattentäter Reacton nach New Krypton gebracht und somit den Untergang des neuen Planeten besiegelt. Ich kann mir einfach nicht helfen, doch sind die Zeichnungen für eine extrem emotionale Szene nicht düster genug, teilweise extrem "cheesy" und zu zweidimensional. Das Bild unten, das ich rausgesucht habe, verdeutlicht meine Kritikpunkte. Doch das Schlimmste ist, dass Eduardo Pansica sehr wohl in der Lage ist gute Zeichnungen abzuliefern, wie das rechte Bild von Kara beweist.













Auf der Erde macht sich die Gruppe um den Guardian derweil bereit den Mount Rushmore zu stürmen um die Nichte von Steel zu befreien, die weitere Informationen über General Lanes Pläne hat. In der Operationsbasis von Projekt 7734 folgen unkluge und plakativ dumme Zeilen von General Lane, die man nur in einem B-Movie dem Bösewicht in den Mund legen würde. Bei solch uninspirierten, ich muss es leider sagen, Scheiß, möchte man einfach die Seite rausreißen und aus dem Comic entfernen. Hier hatte der Autor einfach keine Ideen mehr und wusste sich nicht anders zu helfen als in der großen Kiste mit der Aufschrift "Sprüche von wirklich bösen Typen" zu wühlen. Die folgende lange und letzte Szene für die zweite Ausgabe ist doch die Interessanteste. Die kryptonische Armee hat die Mars-Basis der Menschen erreicht und es wird ein blutiger Kampf zwischen den Parteien geführt. Hier ist der cineastische Aufbau der Panels auf drei verschiedene Standorte, Schlachtfeld, Kommandozentrale von Zod und dem Mount Rushmore gut eingesetzt um die Gleichzeitigkeit der Geschehnisse zu verdeutlichen. Kal-El und Kara sind inmitten der Schlacht und versuchen die Verluste auf beiden Seiten so niedrig wie möglich zu halten und kämpfen nicht-letal gegen beide Parteien.

Währenddessen wird eine zweite Angriffsstreitmacht der Kryptonier  zur Erde entsandt um die Abwesenheit von Superman auszunutzen. Doch General Lane hat weitsichtig vorgesorgt und durch die Erpressung von Lex Luthor eine ultimative Waffe gegen die Kryptonier bauen lassen. Luthor schießt eine Rakete in die Sonne, die sie in eine ältere rote Sonne verwandelt und den angreifenden Kryptoniern die Kräfte nimmt. Die Rakete wurde aus der Technik der Zeitbecken und der Technologie des Kadaver des falschen Gott Rao zusammengebaut. Die zweite Ausgabe endet mit einer seitenfüllenden Darstellung von Superman und Kara im Weltraum, die kurz vor dem Ersticken sind.




Im dritten Teil geht es am Mount Rushmore weiter. Dort hat die kleine Gruppe aus Superhelden Natasha befreit und sie laden die Daten ins Internet hoch um die Machenschaften von General Lane der Welt offenzulegen. Zu diesem Zeitpunkt hat Flamebird eine Vision der aktuellen Geschehnisse am Mars und erkennt die tödliche Lage in der sich die Kryptonier befinden. Nightwing und Flamebird machen sich auf um die Sonne wieder in ihre ursprüngliche Gestalt zu verwandeln. Dabei wird Chris, von dem Metawesen Nightwing zurückgehalten und in die Phantomzone gezogen. Alleine fliegt nun Flamebird in die modifizierten Überreste von Rao und opfert sich um die Kryptonier zu retten. Diese fünf Seiten sind wirklich sehenswert und toll coloriert. Die Sequenz in der Thara Rao zerstört ist gut abgestimmt und funktioniert tadellos. Wirklich schön ist es, dass man sich den Platz genommen hat um das Ergebnis, die gelbe Sonne, fast seitenfüllend darzustellen. Es folgt der Schwenk zu Superman und Supergirl, die inmitten der kryptonischen Angriffsstreitmacht ihre Kräfte wiedererlangen und feststellen müssen, dass alle Anderen um sie herum tot sind. Offensichtlich haben die schon lange entwickelten Kräfte von Kal-El und Kara ihnen das Leben gerettet. Zu diesem Zeitpunkt machen sich die letzten Überlebenden von Zods Armee auf den Weg zur Erde. Dort entbrennen weltweit blutige Kämpfe, die viele Opfer auf beiden Seiten fordern. Die Szene ist durch eine panelweise Betrachtung der einzelnen Schlachtfelder,gut umgesetzt. Es unterstützt den epischen Ansatz der Geschichte und bindet viele verschiedene Aspekte (Schauplätz und Charaktere) des DC-Universums ein. Es endet mit der Auseinandersetzung zwischen Kara und Ursa vor dem Weißen Haus. Hier haben wir auch das coolste Panel von Supergirl. Die gleiche ernste und gekonnte Darstellung von ihr hätte ich mir über die komplette Miniserie gewünscht.




Ab jetzt folgen immer mehr tolle Panels. Auf der nächsten Seite sieht man von unten eine Streitmacht von Kryptoniern. Ihre Silhouetten erzeugen ein Gefühl von unbestimmter Gefahr, ähnlich einer Bomberstreitmacht  im zweiten Weltkrieg, der man hilflos ausgeliefert ist. Es erinnerte mich direkt an "Goodbye Blue Sky" von Pink Floyd mit der Prologzeile: "Look mummy, there's an aeroplane up in the sky".

Wir kommen nun zur letzten Ausgabe von "War of the Supermen" und dem Finale. In diesem Teil sind alle Zeichner die bisher an der Miniserie gearbeitet haben zusammen beteiligt und obwohl es doch ein gewisses Durcheinander gibt, wirkt es doch homogen. Besonders gut gefallen mir hier auch wieder die Zeichnungen von Barrows.
Auf der Erde spitz sich die Schlacht weiter zu und es werden keine Gefangenen gemacht. In Metropolis treffen Superman und Zod aufeinander und selbst ganze Kriegsschiffe werden als Wurfgeschosse verwendet.  Das ganzseitige Eingangspanel zur Ausgabe zeigt wie Superman von mehreren Kryptoniern und Zod bearbeitet wird. Barrows zeichnet wieder seine verschatteten Gesichter und er spannt dadurch einen visuellen Bogen zur Ausgabe 0. Zods Zeile "Jeder Mensch hat grosses Leid verdient ... und wird leiden." beschreibt genau das, was passiert wenn Superman hier versagt. Die Einstellung von Zod macht ihn zu einem wunderbaren und auch zum skrupellosesten Gegner von Superman. Selbst ein Luthor würde die Menschheit nicht so schwer beuteln, nur um sich endlich an Superman zu rächen. Was bei Lex Luthor das Beherrschen ist, ist für Zod das Auslöschen. Vor dem weißen Haus kommt Superboy, Krypto, der Guardian und Steel Kara zur Hilfe. Gemeinsam schaffen sie es Ursa gefangen zu nehmen und machen sich auf, den anderen kryptonischen Soldaten das Handwerk zu legen. Mit Hilfe des Phantomzonen-Projektors schaffen sie es auch den übermächtigen Non, der gerade die Justice League auseinander nimmt, in die Phantomzone zu verbannen, nur um kurz darauf die Basis von General Lane, tief unter dem Pentagon, zu stürmen. Dort liefern sich Lois und ihr Vater eine hitzige Debatte über die Handlungen von General Lane. Es wird klar, dass die beiden Generäle in dieser Serie, die gleichen Grundeinstellungen haben: Töten zum Überleben. Eine Koexistenz wird kategorisch ausgeschlossen. Sam Lane ist der menschliche Gegenentwurf zu Zod.


Die Gruppe um Supergirl zerschlägt die Meta-Agenten des Human-Defence-Corps in deren Geheimstützpunkt. Kara kann sich nun endlich General Lane vornehmen und Lois versucht sie davon abzuhalten ihn zu töten. Währenddessen wird Superman von einigen Kryptoniern überwältigt und Zod will sich nun endlich an Kal-El rächen. Doch ehe Zod ihm ein Kryptonitmesser in die Brust stechen kann, erscheinen Superboy und Krypto mit dem Phantomzonen-Projektor. Im folgenden Kampf richtet Superman den Projektor auf sich und Zod um ihn in die Phantomzone zu verbannen und ihn dort für alle Zeiten zu bewachen. Doch Chris, verbunden mit der Macht von Nightwing, kann Superman wieder zurück auf die Erde schicken und versiegelt die Phantomzone. Zur gleichen Zeit schafft es Lois Supergirl zu überzeugen, Sam Lane nicht zu töten. Doch wählt er den Freitod und entzieht sich der Justiz.

Hier endet der "War of the Supermen". Lois Lane schreibt eine Zusammenfassung der Geschehnisse und kommt auch auf den Punkt der Koexistenz und die Angst vor Veränderung und dem Unbekannten. Es lässt sich leicht auf die Einwanderung in die 1. Welt beziehen und verdeutlicht die Verlustängste, unter anderem auch Kontrollverlust, denen wir unterliegen. "War of the Supermen" war ein guter Abschluss für die "New Krypton" Geschichte. Es hatte den Impact den man von solch einer Story erwartet und die Verluste waren einem Krieg entsprechend. Es wurde ein klarer Schnitt gemacht und man kann sich einer neuen Storyline zuwenden. Auch wenn stellenweise die Motive und Handlungsweisen der verschiedenen Charaktere nicht verständlich bzw. albern waren, kann das Gesamtbild doch einen solide Unterhaltung bieten und die starke Arbeit von Barrows hebt den Comic wieder deutlich nach Oben. Für Superman-Fans kann ich sagen, dass sich ein Lesen lohnt und für alle Anderen empfehle ich es sich mal auszuleihen.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Panel der Woche #1

Hallo Comicfreunde,

kurz notiert: Hier mein Panel der Woche. Es stammt aus Justice League #5 Seite 1. Ich habe gestern Abend zum ersten mal diesen Comic gelesen und war beim Aufschlagen begeistert von diesem Panel. Es fängt das Wesen von Darkseid direkt ein und das Drehen des Kopfes, durch die leuchtenden Augen verdeutlicht, beschert einem das unangenehme Gefühl von "Jetzt bist DU dran!". Ein klasse Panel für die erste Seite!


Sonntag, 17. Juni 2012

Action Comics #10


Hallo Comicfreunde,

heute werde ich mal über etwas aktuelleres schreiben. Doch keine Angst, der zweite und dritte Teil von „Krieg der Supermen“ wird auch noch kommen.
Diesmal geht es um Action Comics #10 mit dem Untertitel: „Bulletproof“.  Nach der etwas eher seltsam anmutenden neunten Ausgabe mit dem US-Präsidenten Superman von Erde-23 war ich froh die „alte“ Kombination aus Zeichner und Autor wieder vor mir zu haben. Inwiefern später Ausgabe 9 ins TPB-Konzept passen wird weiß ich nicht, doch Nr. 10 sieht mir ganz nach einem Anfang für den nächsten Storybogen aus.

Auf den ersten beiden Seiten wird der kommende Bösewicht vorgestellt. Es handelt sich um einen Jäger, gekleidet wie ein Großwildjäger. Doch man merkt schnell, dass er kein „normaler“ Großwildjäger ist, sonder der „Hunter of the Mighty“´. Sein Name ist Maxim Zarov und er trägt den Codename „Nimrod“. Angezogen von der Unantastbarkeit Supermans, forscht er nach seinen Ursprüngen und findet auch schon bald heraus, dass die Person Clark Kent nur eine Fassade ist. Auf Seite 2 wird schon verraten, dass sein Versuch Superman zu töten scheitern wird. Der schlichte Titel „Bulletproof“ spricht Bände.

Clark Kent hingegen sieht sich mit den abscheulichen Dingen unserer Gesellschaft konfrontiert. Er untersucht den grausamen Mord an einem kleinen Mädchen und ist kurz davor den Täter zu stellen. Es ist überraschend wie ein extrem ernstes Thema in einem Supermancomic erzählt werden kann ohne plump zu wirken. Es macht den Comic erwachsen und zeigt, dass er auch ernst genommen werden soll. Umso besser ist es, dass dies nur mit textlichen Mitteln verwirklicht wird und ohne hektoliterweise Blut auf die Seite zu schütten. Auf der folgenden Seite kommen wir zu meiner Lieblingssequenz in dieser Ausgabe. Sie funktioniert (wie meine meisten Lieblingssequenzen) mit nur wenigen Worten und zeigt Clark wie er sich mit ein, zwei Handgriffen fertig macht und das Nichtdarstellen seines Gesichtes bzw. die wiederholte Abbildung der Hände erzeugen eine Stimmung von Entschlossenheit und Handlungsdrang.

Es folgt ein Schwenk zu der Wohnung des Mörders. Er ist ganz vernarrt in seine zwei Hamster und klagt ihnen seid Leid mit durch Blut und Haaren verstopften Abflüssen. Clark Kent klingelt an der Tür und will den Mörder, David Marigold, mit seinen Taten konfrontieren. Dieser knallt Kent die Tür vor der Nase zu, nur um wenige Augenblicke später keine Tür mehr zu haben. Superman setzt ihn fest und überlässt ihn der Polizei. Dies ist ein typischer Supermanmoment. Entscheidend in dieser Szene ist seine übermenschliche Rechtschaffenheit. Das ist es was an ihm wirklich „super“ ist. Obwohl er voller Wut und kurz vor der Raserei steht, entscheidet er sich nicht den Mörder in tausend Stücke zu zerreißen, was doch viel zu menschlich in dieser Situation wäre.

Die nächste Szene zeigt die Justice League wie sie miteinander debattieren. Es geht um die weiterführende Rolle der Liga in der Welt. Superman will die Welt verändern, das Leid der Menschen lindern und das im großem Stil. Die übrigen Ligamitglieder sind skeptisch und wollen weder eine Instrumentalisierung ihrer Gruppe noch ihre Familien in Gefahr bringen oder bevormundend wie Götter über den Menschen stehen. Superman wendet sich von ihnen enttäuscht ab und Batman sagt voraus, dass sie sich alle irgendwann gegen Superman wenden müssen. Die Einstellung von Superman ähnelt der Geschichte „Friede auf Erden“. In dieser 1999 erschienen Geschichte will Superman die Welt verändern und er scheitert am Menschen selbst. Sie ist großartig geschrieben von Paul Dini und über Alex Rosss Kunst muss ich kein weiteres Wort verlieren. Wenn wir jetzt von „Friede auf Erden“ auf das schließen was in der aktuellen Serie auf uns zukommen wird, wird Superman, was auch immer er vorhat, scheitern.

Es folgt eine Doppelseite mit dem Reportertrio bestehend aus Jimmy, Lois und Clark. Sie reden über Clarks Vergangenheit und über seltsame Supermanheldentaten, die, laut Clark, ihm nicht zugewiesen werden könnten, weil Superman zu dem Zeitpunkt noch nicht in Erscheinung getreten war. Sie machen sich in einem Taxi auf zum Daily Planet und werden dabei von Nimrod beobachtet. Die nächsten beiden Seiten kündigen einen neuen großen Gegner an. Auf einer Straße, 200 Meilen von Metropolis entfernt, erscheint eine Gestalt, verhüllt in einen Umhang mit einer Kapuze. Ein rot/rosa Leuchten geht von seiner Brust aus und er bringt einen Trucker per Gedankenkontrolle dazu ihn nach Metropolis zu fahren. Er erzählt dem Trucker, dass er auf der Erde geboren wurde und nun die Kontrolle über seine Heimat erlangen will. Hier wird also noch ein weiter Storyfaden ausgerollt und bei Morrison können wir erwarten, dass er sie alle wieder gekonnt zu einem passenden Kleidungsstück vernäht. Wie, darauf können wir garantiert gespannt sein.

Was nun folgt ist simple: Clark Kent stirbt. Vor dem Daily Star Gebäude sprengt der verzweifelte Angus Grundig sich in die Luft und Clark Kent kommt augenscheinlich für alle Umstehende dabei ums Leben, doch ist dieser Selbstmord, wie sich später zeigen wird, für Superman eine mehr oder weniger glücklich Fügung. Nimrod hat währenddessen das Apartment von Kent ausfindig gemacht und befragt die Vermieterin, unter dem Vorwand ein alter Freund von Clark zu sein, nach Clark. Sie eröffnet ihm, dass Clark tot ist und während er verwirrt von dieser Nachricht ist erscheint Superman. Es kommt zu einer kurzen Auseinandersetzung in der Nimrods Gesicht stark verletzt wird und Superman ihn festsetzt.

Nimrod kuriert seine schwere Gesichtswunde im Krankenhaus und er bekommt von einem vertrautem Gesicht Besuch. Es ist der Herr mit dem markanten Muttermal auf der linken Wange, der ihm einen Deal anbietet, um Superman zu töten. Der Muttermaltyp ist bisher schon in einigen Heften aufgetaucht, doch habe ich seinen Namen nicht mitbekommen. Hat da jemand von euch weitere Informationen? Gibt es ältere Erscheinungen von ihm oder ist er erst jetzt in den „New 52“ in Erscheinung getreten? Offensichtlich gibt es aber eine Verbindung zu Heft Nummer 6 in der eine Figur, die mit der gleichen Heilungsmaske und Jagdhut von Nimrod als ein Mitglied der Anti-Superman Army auftaucht. Da dieser Handlungsstrang außerhalb der normalen Zeitlinie spielt ergibt es natürlich Sinn, ist aber auf das erste TPB aufgeteilt. Grant Morrison hat folglich einen wirklichen „Masterplan“ der viele Ausgaben umfassen wird und stark vernetzt ist.

Die Nebengeschichte „Absent Friends“ ist gut von Sholly Fisch geschrieben und CAFU(?) hat einen guten Job gemacht, sowie mein Lieblingspanel zu dieser Ausgabe beigetragen. Die Reporter, Redakteure und Fotographen, die Clark kannten, haben sich im Swan’s Tavern zusammen gefunden um Clark Kent zu betrauern und sich Geschichten über ihn zu erzählen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Hauptaussage ist, dass Clark nicht nur Gutes getan hat sonder auch andere dazu inspiriert hat. Dieses Leitmotiv war schon immer ein wichtiger Bestandteil von Superman und ist hier sehr schön herausgearbeitet.
Das letzte Panel ist mein Lieblingspanel. Es zeigt den traurigen Kal-El, der aussieht wie Superboy, und in Verbindung mit dem Text: „—I’m sure Clark wishes he could be here with us, too.“ zeigt es uns deutlich seine Entscheidung. Er will, dass alle glauben dass Clark Kent tot ist damit er ohne Einschränkungen Superman sein kann. Er bereitet sich auf Aufgaben vor, die mehr von ihm abverlangen als er zu leisten vermag wenn er den „Klotz“ Clark Kent an seinem Bein hat. Doch spricht der Titel der kommenden Ausgabe dafür, dass er doch wieder eine neue Geheimidentität annehmen wird. Wie das alles zusammenpasst werden wir erst in einem Monat wissen.

Ich bin sehr gespannt und freue mich auf das nächste Heft. Wie habt ihr diese Ausgabe aufgenommen? Was glaubt ihr wird geschehen? Wer ist Adam und wird Nimrod schon wieder auftauchen, diesmal tödlicher ausgestattet als zuvor? Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.
Gruß Andy

Dienstag, 12. Juni 2012

Superman: Der Krieg der Supermen Teil 1

Hallo Comicfreunde,


heute habe ich für euch einen Beitrag über den Superman Sonderband 47: Superman: Der Krieg der Supermen erschienen bei Panini im Dezember 2011. Normalerweise lese ich die englischen TPBs, doch diesen habe ich auf der Intercomic in Köln günstig erstanden und weil er die gleichen Ausgaben enthält wie das US TPB habe ich zugegriffen. Ich möchte darauf hinweisen, dass dies kein spoilerfreier Eintrag ist! Wenn ihr die Geschichte also noch lesen wollt, solltet ihr diesen Eintrag erstmal beiseite schieben.


"Der Krieg der Supermen". Dies hört sich doch schon sehr vielversprechend an. Unter solch einem Titel stelle ich mir einen weitreichenden, epischen Kampf vor, der die Welt zum erzittern bringt und unzählige Opfer fordert. Welten werden verwüstet und unter den Fäusten von übermächtigen Wesen zu Staub zermalmen. In diesem Fall haben wir nicht nur Superman als ein solches Wesen, sondern viele, viele tausende Kryptonier, die im Zuge der "New Krypton" Geschichte befreit wurden aus den Fängen von Brainiac.Wenn man die New Krypton Geschichte noch nicht gelesen hat (oder noch nicht vollständig, so wie ich), kann man sich diesen Band trotzdem zu Gemüte führen. Er liefert mit seinem ersten Teil "Superman: War of the Supermen 0" eine gute Einleitung in die aktuellen Geschehnisse und ist zudem einfach toll von Eddy Barrows gezeichnet . Doch dazu später mehr. Das Trade fasst folgende original Ausgaben zusammen: Superman: War of the Supermen 0 bis 4, wobei Ausgabe 0 am "Free Comic Book Day" im Juni 2010 erhältlich war, und Superman 700. Die eigentliche Story spielt sich zwischen in "War of the Supermen" 1-4 ab. Teil 0 enthält den Prolog und eine kurze Zusammenfassung der "New Krypton" Story und Superman 700 ist eine Art Epilog, der zwar ein netter Zusatz ist, aber mich keineswegs umgehauen hat.

Kommen wir also zu Teil 0. Zuerst ist mir der grimmige Zeichenstil von Eddy Barrows ins Auge gesprungen. Er schafft es mit seinen verschatteten Gesichtern eine düstere Stimmung zu erzeugen und entsprechend der Handlung die Wut, Häme und Spannung auf die Charaktere zu projizieren. Bemerkenswert umgesetzt sind auch die Kleidungsstile der Kryptonier nach Vorbild der „Man of Steel“ Serie von John Byrne. Dies erzeugt, natürlich auch schon in der „New Krypton“ Geschichte, zu einem homogenen, generationsübergreifenden und glaubwürdigen großen Ganzen. Die Darstellung der drei Hauptgegner Supermans, Zod, Non und Ursa sind bis auf die Letztgenannte sehr gut gelungen. Ursa ist nach meinem Geschmack zu wahnsinnig statt sadistisch geformt und wird dadurch auf eine messerschwingende Irre reduziert.


Die Handlung setzt ein mit dem gewaltsamen Eindringen von Superman in die Kommandozentrale von General Zod auf New Krypton. Superman stellt Zod zu Rede weil er der Erde den Krieg erklärt hat. Es entflammt ein Wort und Faustkampf indem Superman durch die vereinten Kräfte von Non und Ursa am Boden gehalten wird und Zod, in feinster Superschurkenmanier, Superman eröffnet, dass seine treue kryptonische Armee in diesem Augenblick Kurs auf die Erde genommen haben. Dies wird durch eine imposante Doppelseite, auf der tausende kryptonische Soldaten und Raumschiffe auf die Erde zufliegen, in Szene gesetzt. Ab hier folgt eine Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse von Lois Lane. Sie fängt an bei der Ankunft Supermans auf der Erde, geht über Braniac und die Flaschenstadt Kandor bis zum jetzigen Zeitpunkt. Die Ausgabe schließt mit dem Auftritt, des totgeglaubten Jimmy Olsen, der weitere dunkle Geheimnisse über General Lane ausspioniert hat. Allgemein ist die Ausgabe, wie es sich für ein „Free Comic Book“ gehört, Werbung. Sie fixt den Leser an sich mit der „New Krypton“ Geschichte zu befassen sowie die kommenden Ausgaben der „War of the Supermen“ Story zu kaufen. Die Besetzung mit Barrows ist für diesen Job gut gewählt und überzeugt mit den Charakterdetails.

„War of the Supermen 1“ setzt direkt an Teil 0 an und hält einen dicken „Klopper“ bereit. Den Bleistift hatte Jamal Igle in der Hand und dabei hat er auch eine solide Arbeit abgeliefert. Sein Stil ist zwar nicht mein Ding aber im Angesicht einer separaten Geschichte außerhalb der Supermanreihe ist das Jammern auf hohem Niveau. Was mir gut gefallen hat war die Darstellung von Karas Mutter Alura. Igle schafft es die Strenge, Würde und Entschlossenheit von ihr zu fassen und sie verkörpert damit anstandslos das kryptonische Staatsoberhaupt. Hier stelle ich wiedermal die Frage: wieso zeichnet ein Zeichner nicht eine Storyline komplett? Es erzeugt eine viel höhere Konsistenz der Story wenn ein gleichbleibender Stil das Geschehen darstellt und hält die Leser viel eher im Bann. „Blackest Night“, „All-Star Superman“ und „Batman: Hush“ sollten doch DC gezeigt haben wie eine gute Story in einem festen Team aufblüht. Gegenbeispiel ist Batman&Robin von Grant Morrison. Obwohl es gut geschrieben ist und Quietly eine fabelhaften Job macht, wird er innerhalb des TPBs einfach abgelöst. Dieses Buch hinterließ am Ende einen faden Nachgeschmack, wo es doch viel mehr hätte sein können.


Nachdem Zod Superman von seiner Invasionsarmee berichtet hat, befreit sich dieser und will der Erde zur Hilfe eilen. Zod, Non und Ursa folgen Kal-El und es folgt ein stummer Kampf im Weltall. Parallel dazu stellt Kara ihre Mutter zur Rede. Diese ist gerade dabei den gefangen genommenen Reactron, einer der Meta-Agenten von General Lane, zu verhören und zu foltern. Es folgt eine Diskussion über die Methoden und die Mittel mit denen man sein Land/Planeten schützen darf. Diese offensichtliche und plumpe Auseinandersetzung mit diesem Thema ist unkreativ und langweilig geschrieben. Die Analogien von Soldat, Regierung und Terrorismus zum Comic sind viel zu klar und man hat sich keine Mühe gegeben das Thema ernsthaft zu durchleuchten. Bei dieser kontroversen Diskussion, die weltweit geführt wird, hätte ich eine subtile Einbindung des Für und Wider der Folter erwartet.
Doch so schnell die Diskussion aufkam, so schnell wurde sie von weit extremeren Ereignissen unterbrochen. Reactron wurde in eine gigantische unbestimmte Bombe verwandelt und explodiert in New Krypton. Alura rettet ihre Tochter, indem sie sie in eine strahlendichte Kammer gegen ihren Willen einschließt. New Krypton explodiert wie die ursprüngliche Heimat von Superman und reist abertausende Kryptonier in den Tod. Die Darstellung ohne Text lässt den Moment besonders gut wirken und verdeutlicht das Ungeheuerliche das soeben geschehen ist. Die Sequenz hingegen funktioniert nicht perfekt. Sie stellt in ihren Einzelbildern nicht gekonnt die Ausbreitung der Explosion dar, die einen kompletten Planeten zerfetzt. Hier hätte man kleinteiliger und langsamer vorgehen müssen um die Tragweite dieser Katastrophe epischer zu gestalten.
Darauf folgt ein Schwenk auf die Erde. Dort enthüllt Jimmy Olsen und Lois Lane dem Guardian, Steel, Nightwing und Flamebird, Superboy und Krypto was General Lane plant: die Zerstörung New Kryptons. Dies wird belauscht von Superwoman, einem weiteren Meta-Agent von General Lane.
Dort wo vorher New Krypton war erstreckt sich nun ein riesiges Trümmerfeld indem Superman nach Überlebenden sucht. Doch findet er nur Kara, die in der Strahlenschutzkammer überlebt hatte. Sie trauern stumm in den Überresten von Krypton, doch die Wut übermannt Kara, die mit der versengten kryptonischen Flagge auf die Erde zurast. „War of the Supermen 1“ endet mit einem Monolog von Zod, der die Zerstörung Kryptons zu seinem Instrument macht um seine Armee vollends auf den Krieg einzuschwören.

Hier werde ich nun den ersten Teil zu „War of the Supermen“ beendet. Zusammenfassend kann man sagen, dass es bisher durchwachsen war. Es gab gute Augenblicke, wie die Einführung in die Geschichte und weniger gute wie die Folterdiskussion. Graphisch wurden keine groben Schnitzer gemacht aber eine durchgehende Begeisterung blieb auch aus. In Kürze werde ich dann den nächsten Teil zu „War of the Supermen“ unter die Lupe nehmen in dem wir dann Nr.2 und Nr.3 der Miniserie betrachten.

Wie sind eure Meinungen zu den bisher besprochenen Ausgaben? Habt ihr zusätzliche Punkte, die nennenswert sind oder die euch begeistert oder angeödet haben? War es das was ihr erwartet habt? Ich freue mich auf eure Kommentare.

Gruß Andy

Samstag, 2. Juni 2012

Standortwechsel - oder: Mein "New Krypton"

Wow, jetzt sind doch schon wieder zwei Wochen vergangen seit dem letzten Eintrag. Es ist einiges bei mir passiert doch das wenigste davon hat mit Comics zu tun. Ich bin von Aachen nach Frankfurt gezogen und entsprechend hatte ich einiges um die Ohren. Meine Freundin und ich sind aber nun gut angekommen und haben uns auch schon ein wenig eingelebt.

Doch kommen wir nun zum Thema. Neuer Standort heißt auch gleichzeitig neue Comicläden. In Aachen war die Auswahl beschränkt auf "BängBäng". Dort kann man neue US-Comics zwar nur im Abo erwerben aber die Preise sind fair und die Auswahl an deutschen Comics ist recht ordentlich. Dazu kommt, dass der Besitzer sehr nett ist und einen immer gut berät.

Aber wie sieht es jetzt in Frankfurt aus? Nach einer kurzen Internetrecherche haben sich drei Läden für mich aufgetan. Der T3, ganz in der Nähe der Zeil, Der Comicladen Sachsenhausen, in naja Sachsenhausen und X-tra-BooX auf der Berlinerstraße. Die beiden ersten habe ich schon besichtigt; dem letzten schulde ich noch einen Besuch. Den T3 habe ich schon letzten Sommer mal einen Besuch abstatten können und war angenehm überrascht über die immense Auswahl an englischen TPBs und Hardcover Ausgaben. Dazu lagen aktuelle US-Helfte zum Verkauf bereit. Folglich ist die Auswahl top doch wird hier der amerikanische Dollar 1:1 zum Euro umgerechnet und damit ist ein TPB flott mal mit 16€-25€ dabei. Wie dieser "Wechselkurs" gerechtfertigt wird bleibt mir verschlossen, habe ich aber, das muss ich jetzt fairerweise zugeben, noch nicht mit dem Händler besprochen. Doch was die US-Hefte angeht habe ich einen einfachen Vergleich zu meinem bisherigen Internetanbieter Archonia.de angefertigt. Ich legte einen Mittelwert für Comics fest, jeweils für das Angebot von T3 und von Archonia. Bei T3 waren es 3,49 (Resultierend aus (3,99+2,99)/2) und bei Archonia 8,735 ((2,35+3,14)/2)+5,99Versand. Hochgerechnet muss man mind. 9 Hefte pro Monat kaufen und in einer Lieferung zusammenfassen damit sich die Bestellung bei Archonia lohnt. Da ich plane ganau 8 Serien monatlich zu kaufen bin ich genau an der Grenze und ich habe mich entschieden beim lokalen Händler meine Comics zu erwerben. Aber das würde ich auch machen wenn ich 9, 10 oder 12 Comics im Monat kaufen würde.

Durch das Bestellen von Comics im Internet kommt man billiger weg, doch ist es nicht kommunikativ oder fördert gezielt die Kultur und den Austausch einer Szene. Dies fördert in erster Linie den Umsatz eines Unternehmens, das große Massen einkauft und dadurch günstig verkaufen kann. Bei anderen Produkten bzw. Unternehmen lehnen wir dieses Verhalten oft ab. Hier sind wir aber schon bei dem Wert eines Kulturgutes (sei es ein Buch, Comic, ein Musikstück oder Ähnliches) den wir einen bestimmten Gut zuschreiben und was wir bereit sind dafür auszugeben. Dieses sehr komplexe Thema werde ich vielleicht mal bzgl. Comics genauer betrachten, aber darum geht es jetzt nicht.

Kurzes Appell frei zitiert nach ComicGeekSpeak: Unterstützt eure lokalen Comichändler! Die Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben ihr Leben ihrem Hobby zu widmen (genau wie die Künstler, die die Comics erschaffen) lieben Comics viel mehr als wir (der "normale" Leser/Sammler) und haben dementsprechend mehr Ahnung als wir. Wenn ihr einen Comichändler findet der weniger Ahnung hat als ihr: verlasst umgehend den Laden! Diese Personen wollen euch nur über den Tisch ziehen.

Aber jetzt zurück zu den Läden. Den Sachsenhausener Comicladen habe ich diese Woche zum ersten mal besucht. Dort war ich beeindruckt von den vielen alten Comicheften, die dort angeboten wurden. Jedoch gibt es kaum US-Ausgaben und diese sind auch nicht sortiert. Der freundliche Händler verwies mich auf den T3, was ich für eine schöne Geste hielt. Ansonsten ist die Auswahl gut, aber für mich, mit den Fokus auf englischsprachige Comics, leider nicht der richtige Laden. Also ist meine erste Wahl, ohne X-tra-BooX mit in die Betrachtung einbezogen zu haben, der T3. Ein weiterer, nicht so comicbezogener, Grund bei einem Comichändler anstatt bei einem Internetanbieter Comics zu kaufen ist, dass ich sie mit dem Fahrrad erreichen kann. Diese 18km für eine Tour sind ein schöner Bonus auf meinem Fitnesskonto, das nicht gerade eine gute Bilanz aufweist.

Gut, das Wochenende ist da und es wird Zeit zu entspannen und ein paar Comics zu lesen. Wie kauft ihr eure Comics? Geht ihr in Läden und tauscht euch mit anderen Kunden und den Verkäufern aus oder setzt ihr mehr auf neue Medien und bezieht eure Comics aus dem Internet? Digital oder gedruckt? Habt ihr gute Tipps was Läden in eurer Nähe angeht oder wollt ihr ein Warnschild aufstellen für besonders dreiste Abzocker? Einfach in die Kommentare schreiben. Würd mich freuen.

Gruß Andy