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Sonntag, 22. Juli 2012

Justice League #11

Hallo Comicfreunde,

als ich diesen Mittwoch Abend Justice League #11 aus der Hand gelegt habe, war ich wirklich schlecht gelaunt und enttäuscht. Bis heute hat sich das aber ein wenig gelegt. Natürlich wollte man wissen wie es auf dem Satelliten weitergeht nachdem Graves die Justice League in wenigen Sekunden außer Gefecht gesetzt hat, doch dass er auch so schnell wie er gekommen war auch schon wieder verschwindet war schwach geschrieben. Dass Batman als Einziger die mentale Stärke hat den Geistern zu widerstehen fand ich sehr bezeichnend für den Leidensfähigsten der Gruppe, doch wie er auf Seite zwei mittels eines einsamen Batarang die Schockstarre der anderen Mitglieder der Justice League löste, fand ich lächerlich. Hier hätte man etwas mehr Dramatik einarbeiten und sich mehr Zeit nehmen müssen.

Graves geht danach weiter seinem Plan nach die Justice League zu zerstören. Er sät bei der Schwester von Steve Trevor den Samen der Angst aus, der kurz danach Wonder Woman dazu bringen wird die Hand gegen Green Lantern zu erheben. Wonder Woman fühlt sich verantwortlich für die gefährliche Situation in der Steve sich derzeit befindet und will Graves Kopf. Dies führt natürlich zu einem Konflikt zwischen ihr und den anderen Mitglieder der Liga. Obwohl Batman, der die Situation und die Gefühlslage von Diana richtig einschätzt, auf dem besten Wege ist Wonder Woman zu einem überlegten Handeln zu bewegen, eskaliert die Situation durch die Sturheit von Hal. Hier kommt mein größter Kritikpunkt an dieser Ausgabe. Die Motivationen der einzelnen Charaktere sind nachvollziehbar, doch in einen Actionwust eingebettet verebbt die Spannung und reduzierte die Szene auf einen uninspirierten Kampf, der sich furchtbar abrupt in Wohlgefallen auflöst. Es ist klar, dass der Konflikt innerhalb der Liga und deren Zuschaustellung in den Medien von Graves so geplant ist und zu seinem umfangreichen Racheplan gehört, doch hätte man das ganze deutlich subtiler und schöner darstellen können wie es hier erfolgt ist. Lees Perspektiven und Zeichnungen sind wieder besser geworden, doch trösten sie nicht über die oben genannten Kritikpunkte hinweg. Im übrigen finde ich die 90er Fönfrisur von Diana wunderbar. Sie hat was sehr emanzipiertes und ist dadurch ein einfaches Mittel zur unterbewussten Charakterbildung. Wieso Lee und Johns sich eine Doppelseite genommen haben um den ersten Schlag zwischen Diana und Hal darzustellen konnte ich bisher nicht ergründen. Ich verstehe, dass es wichtig ist zu zeigen, dass hier ein Wendepunkt in ihrem Verhältnis zueinander ist, doch dadurch, dass es wenige Seiten später wieder ambulant begradigt wird, ist es verschenkter Platz, der garantiert interessanter genutzt hätte können. In die gleiche Kategorie gehört auch der Tritt den Wonder Woman Superman verpasst. Wir alle wissen, das Diana nicht ohne ist und gut austeilen kann, aber es so seitenfüllend zu erzählen, sieht zwar wirklich gut aus, ist aber ein flüchtiges Vergnügen.
Es folgt die schnelle Aufklärung in Graves Schreiberstübchen und die Liga findet den entscheidenden Hinweis, dass ihr neuer Gegner seine tote Familie am Mount Sumeru gesucht hat. Dort angekommen kann nur Cyborg den Eingang zu den Tempelanlagen im Tal der Seelen entdecken. Ich finde die Erörterung, dass Cyborg zwischen dem Leben und dem Tod steht sehr interessant und es bietet viel Potential für gute Geschichten. Cyborg entwickelt sich immer mehr zu einem lesenwerten Charakter und er sammelt immer weiter meine Sympathiepunkte. Generell ist die Szene in der Tempelanlage sehr gut. Es ist eine aufgeteilte Doppelseite, die die Verluste der Justice League in Geisterform darstellen. Diese Konfrontation mit den Toten berührt alle Mitglieder und das Auftauchen von Steves Geist ist ein guter Cliffhanger. Wenn man mehr Zeit und Mühe in stimmungsvolle Szenen wie hier, oder in die investigative Szene in Graves Haus legen würde, wäre der Comic deutlich lesenswerter und würde sich abheben von den ganzen Teamprügel-Comics. In der Justice League sind tolle Charaktere, die eine solch oberflächliche Behandlung nicht wirklich verdienen. Aber gerade hier müssen die Figuren interessant und lesenswert rüberkommen, denn so werden Leser auch auf andere Serien aufmerksam und DC könnte über dieses Team gute Werbung verbreiten.

Falls Justice League sich nicht verbessert, werde ich wohl nicht mehr lange bei dieser Serie bleiben. Mit 3,99$ ist sie einfach zu teuer um nur mittelmäßig zu sein. Da kann leider auch nicht der immer spannender werdende Shazam! Bonus helfen.


Samstag, 30. Juni 2012

Justice League - The Villain's Journey Teil 1

Hallo Comicfreunde,

nach dem gut gelungenen ersten Story-Arc um die Entstehung der Justice League und Darkseid, kommt nun "The Villain's Journey". Hier kommen wir auch zu einem tollen Seiteneffekt des Neustart des DC Universums: die Autoren können aus dem vollen Schöpfen und lange Handlungsstränge im Vorfeld festlegen und Aspekte miteinander verknüpfen. Seit den ersten Ausgaben der "New 52" spukt die "Lila Frau" im Hintergrund herum und nun tritt sie in Ausgabe 6 der Justice League voll ins Licht. Wenn man einem Charakter den Namen "Pandora" gibt, sollte man sich seine Gedanken gemacht haben. Jeder kennt die Geschichte der Büchse der Pandora, aus der großes Übel entspringt, aber auch, der Legende nach, die Hoffnung. Bisher konnte ich sie noch nicht wieder entdecken in den weiteren Ausgaben der Justice League, doch vermute ich, dass sie schon bald wieder auftauchen wird. In der erwähnten Ausgabe 6 hält sie ein Zwiegespräch mit dem Phantom Stranger und es wird offenbart, dass sie etwas Schreckliches getan hat und der "Circle of Eternity" hinter ihr her ist. Genaueres sollte man dazu in dem entsprechenden Free Comic Book 2012 finden, doch leider konnte ich noch keines in meinen Besitzt bringen. Wenn auch offiziell diese Passage im 2013er Event "Trinity War" gipfeln soll, gehe ich davon aus, dass die weitere Story innerhalb der Justice League Serie stattfindet und entsprechend nächstes Jahr hinüberleitet ins Event. Ich schätze mal, dass auch Graves, mit den nun stattfinden Ereignissen, einen Part in diesem großen Event haben wird.

Doch kommen wir nun zum neuen Storybogen "The Villian's Journey". Er beginnt in Ausgabe #7 mit dem Prolog. Nach der starken ersten Arbeit von Johns und Lee wird hier nur mit halber Kraft gearbeitet. Lee hat offensichtlich besseres zu tun und überlässt Gene Ha den Bleistift, was nur ein mittelmäßiges Heft ergibt. Nicht ungerechtfertigt wird Gene Ha auf Seite 1 mit "Guest Artist" betitelt. Ich hatte eigentlich erwartet, dass man diese Prestigeserie kontinuierlich auf einem hohem Niveau fährt, doch die Arbeit von Gene Ha ist stark mittelmäßig und wirkt oft unausgereift und plump. Dafür ist der Inhalt deutlich spannender. Zusammenfassend kann man sagen, dass es hier auf die Rückweisung und Vernachlässigung von Steve Trevor durch Wonder Woman ankommt. Es ist der zentrale Punkt im Prolog und dies wird auch im Monolog von David Graves so formuliert. Steve Trevor ist der Schlüssel um die Justice League zu zerstören und wir werden auch in den kommenden Ausgaben sehen, wie. Zudem wird im Verlauf der Geschichte der Raub eines antiken Kunstobjektes erwähnt, der "Orb of Ra". Was es damit aufsich hat werden wir wohl auch noch erfahren. Ein weiterer wichtiger Aspekt der erwähnt wird, ist, dass die Justice League nicht die Götter sind, wie viele glauben. Dies scheint eine wichtige Motivation für Graves zu sein, da es schon früh in die Story eingeführt wird.

Der nächste Verbindungspunkt zur Mainstoryline erfolgt dann in Ausgabe #8. Das Heft befasst sich hauptsächlich mit der Beziehung zwischen Green Arrow und der Justice League bzw. ihrer Mitglieder. Es werden ein paar flache Witze gerissen und erst am Ende kommt es zu den wirklich interessanten Offenbarungen. Der Martian Manhunter hatte versucht sich in das Justice League Team zu integrieren, was aber offensichtlich sehr schief lief. Doch scheint er nicht wirklich einen Groll zu hegen, sondern sieht das Übel, das auf die Erde zukommt. Wir können also hoffen, dass auch er noch eine Rolle in diesem Storyarc spielen wird und er tieferes Wissen über Graves besitzt (oder anderen Mächten die mit ihm in Verbindung stehen). Was auch dafür spricht ist die Abbildung von Graves Schreibtisch in Ausgabe #7, auf der neben einer Weltkarte und dem gestohlenen "Orb of Ra" das berühmte Bild von dem "Marsgesicht" liegt.
Nach dem Prolog und dem Green Arrow Zwischenspiel, findet auch das ursprüngliche Kreativteam wieder zusammen. Entsprechend kann man die Serie nun wieder voll und ganz genießen. Die Ausgabe #9 beginnt zeitlich gesehen vor vier Jahren und zeigt den totkranken David Graves. Graves selbst ist während des Darkseid-Überfalls mit seiner Familie von der Justice League gerettet worden und hat ihnen daraufhin ein Buch gewidmet. Doch ein noch unbekanntes Ereignis ( vielleicht das, was Pandora zu verschulden hat?) machte ihn krank und von seiner Familie fehlt jede Spur. Graves führt ein Gespräch mit seinem Arzt, der ihm mitteilt, dass er nichts mehr für ihn tun kann. David sinniert darüber, dass der Arzt ihm nicht retten konnte, ebenso wenig die Justice League und er nun sich selbst retten muss. Daraufhin erschießt er den Arzt und verschwindet. Wie auch immer er dies bewerkstelligt, sein Rollstuhl verbleibt leer neben der Leiche des Arztes. 
Zeitsprung zu heute. Steve Trevor ist ein geschlagener Mann. Die Rückweisung von Wonder Woman, bzw. das Nichtverstehen einer Beziehung ihrerseits, nagt an ihm und lässt ihn deprimiert zurück. Es folgt ein Schwenk in die Bathöhle, in der Burce vor dem Brief von Thomas Wayne steht. Diesen hat Barry Allen im Durcheinander der Flashpoint-Story überbracht. Hier haben wir einen starken Punkt in die Vergangenheit, der das DCnU erschüttern lässt. Der Brief ist der einzig handfeste Beweis, dass es eine andere Geschichte, Realität, wasauchimmer gegeben hat und ist für Neueinsteiger schwer zu verstehen. Meiner Meinung nach ist dieser Brief natürlich ein tolles Artefakt mit einer guten Geschichte dahinter, doch lässt er den unantastbaren, in sich logisch geschlossenen Storyreboot des DCnU leichte Risse bekommen. Ich hoffe, dass dies nicht der Auftakt, oder erste Hinweis, auf ein großes Event mit extremen Storymischmasch ist. 
Was auf der gleichen Seite aber hervorragend funktioniert ist das Flashback, indem Bruce als Junge sein Zimmer streicht um die Farbe aus seinem Leben zu tilgen. Diese Flashbacks kommen für jeden der JL-Mitglieder vor und bilden ihre Charaktereigenschaften aus und sie funktionieren perfekt. Es sind solche Kleinigkeiten, die sich durch eine Ausgabe ziehen und einem zeigen, dass sich der Autor Gedanken gemacht hat, wie er den Persönlichkeiten mehr Tiefe verleihen kann und dadurch einem einzelnen Heft einen Mehrwert geben kann.


Bruce bricht daraufhin nach Arkham auf, wo sich eine Explosion ereignet hat und allem Anschein nach ist "The Key" dafür verantwortlich. Superman, Batman und Cyborg nehmen sich der Aufstände in Arkham an und in dieser Szene wirkte Cyborg zum ersten mal wirklich ansprechend auf mich. In dem vollseitige Eingangspanel stellt Lee Superman wieder einmal in bester Engelsmanier dar und unterstreicht das Götterthema, auf das es in diesem Storyarc sehr wahrscheinlich hinauslaufen wird. Währenddessen wird Steve Trevor zuhause von Graves entführt, der mittlerweile offensichtlich eine andere Gestalt angenommen hat und keinerlei Symptome der schweren Krankheit aufweist an der er noch vor drei Jahren gelitten hatte. Green Lantern und The Flash haben nach einem langen Kampf den "Weapons Master" dingfest gemacht und wollen ihn verhören. Bei den kümmerlichen Versuchen von Barry müssen sie jedoch Wonder Woman zur Hilfe holen um die Informationen aus ihm herauszuholen. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Panels cineastisch modern gesetzt und schaltet zwischen den beiden Schauplätzen, Arkham und Central City hin und her. "Weapons Master" und der fast in den Wahnsinn getriebene "The Key" eröffnen, dass Graves Informationen über die Justice League aus ihnen herausgefoltert hat.


Zu dieser Offenbarung wird das Geschehen an einen unbekannten Ort versetzt, wo Steve Trevor an einen Stuhl gefesselt ist. Graves foltert ihn und will wissen wie man in den Satelliten der Justice League gelangt und nachdem Graves Steve beide Hände gebrochen hat und ihm noch droht seine Schwester und deren Kinder zu töten, gibt Trevor nach. Die Szene ist genau austariert. Sie enthält das Maß an Gewalt und Überzeugung, dass man mit Trevor mitfühlen kann und die Argumente, die Graves liefert, sind schlüssig und glaubwürdig sodass der Ausgang vollkommen gerechtfertigt ist. Die Szene ist der Situation angemessen und bildet einen guten Abschluss für diese Ausgabe. Das Heft lässt uns also mit großen Erwartungen zurück und seit dieser Woche können wir uns auch der zehnten Ausgabe erfreuen. 
Scheinbar kurz nach dem Verschwinden von Graves, hat sich dieser auf den Weg  zum Berg Sumeru gemacht, der in zahlreichen asiatischen Kulturen und Religionen das Zentrum des Universums darstellt. Dort angekommen, trifft er die Asuras, riesenhafte dämonische Wesen, und bittet sie um Hilfe. Sie weisen ihn an ihnen zu folgen und mit aller letzter Kraft kriecht Graves ihnen ins Innere des Berges hinterher. Die Szene hat einen wunderbaren Abenteuer Charakter und man bewundert das Durchhaltevermögen von Graves. Sie kommt mit wenig Text aus und ist auch wieder sehr cineastisch angelegt. Im zweiten Panel auf der dritten Seite urteilt der monolithische Dämon über das Gesuch von Graves. In diesem Moment kann man förmlich den tosenden Wind in den Bergen hören und fühlen. 
Im Hier uns Jetzt kann sich Trevor von seinen Fesseln befreien und versucht zu fliehen. Dabei wird er durch geisterhafte blaue Klauen durchbohrt und eine körperlose Stimme verlangt nach dem Schmerz von Steve um sich daran zu laben. 
Die kommenden zwei Seiten sind den 32 Opfern der Costa Concordia Havarie gewidmet. Ich finde es gut, dass man sich als Autor solche Referenzpunkte der wirklichen Ereignisse annimmt und sie in Comics verarbeitet. Dies ist stets ein Zeichen für Mitgefühl für die Opfer und ihrer Familien und Wertschätzung der Helfer. Am Rande dieses Unglück wird Aquaman von Cyborg in den Watchtower gerufen. Dort findet eine Versammlung der Justice League statt, in der es um die attackierten und verhörten Feinde der Liga geht. Ihnen wird klar, dass man ihre Schwächen herausfinden wollte und als man auf das obligatorische Misstrauen von Batman zu sprechen kommt, steht Superman für ihn ein und es werden noch weitere Vertraulichkeiten ausgetauscht. Generell spürt man hier, dass die Gruppe noch am Anfang ihrer Karriere steht. Es gibt sehr viele Dinge, die sie noch nicht voneinander wissen und es wirkt ein wenig überspitzt wie hier "mal eben" Geheimnisse ausgeplaudert werden. Es ist klar, dass man nicht von einem Tag auf den anderen "Superbestfriends" sein kann, doch hoffe ich, dass es in Zukunft glaubwürdiger geschrieben wird, wie sich die Helden einander annähern.
Doch mitten in der Diskussion werden die Sicherheitsbarrieren vom Watchtower Satelliten überwunden und Graves tritt zum ersten mal, in seiner neuen Gestalt, voll in Erscheinung. Er referiert wieder über Götter und der Scheinheiligkeit der Liga und es kommt zum unvermeidlichen Kampf. Parallel wird die Geschichte von Graves fortgesetzt, die wir am Fusse des Sumeru unterbrochen hatten. Dort sehen wir, wie Graves die Dämonen nach seinen Kindern und seiner Frau befragt und sie treten als Geister in Erscheinung. Er bittet die Dämonen sie wieder zu ihm zurückkehren zu lassen. Die Dämonen gewähren ihm diese Bitte und versprechen ihm Rache, für seine tote Familie. Die Geister fahren in Graves und er verwandelt sich in ein besessenes Monstrum, dass mit geisterhaften Fähigkeiten ausgestattet ist. Auf dem Watchtower unterliegen nacheinander alle Ligamitglieder und am Ende ist selbst Superman von der geisterhaften blauen Energie durchflutet. Die parallele Erzählweise löst einige Handlungsknoten und verschafft Klarheit. Wir wissen nun wie Graves sich verwandelt hat, doch ist uns das Schicksal der Familie Graves noch völlig unklar. Natürlich ist abzusehen, dass die Dämonen, die Graves mit den Kräften ausgestattet haben, eigene Ziele verfolgen werden, doch zu diesem Zeitpunkt haben wir einen interessanten Gegner für die Liga und ich verspreche mir viel von der nächsten Ausgabe. Allgemein kann man sagen, dass die Story ein gutes Stück weitergekommen ist, doch Lees Zeichnungen waren in diesem Heft "nur" okay. Es gab kaum ein Panel, das mich wirklich umgehauen hätte, wie ich es ansonsten von Jim Lee gewohnt bin.


Wow. Das waren jetzt schon einige Worte zur Justice League. Wie glaubt ihr wird sich die Story nun entwickeln? Wird es einen großen Bogen zum "Trinity War" geben oder wirf Shazam! und JL zusammengeführt? Wird die körperlose Stimme sich noch von Graves lösen und einen noch mächtigeren Gegner offenbaren? 

Gruß Andy.

PS: kurz notiert: jetzt komme ich zum ersten Mal auf das schon seit vier Ausgaben erscheinende Beiwerk "Shazam!" zu sprechen. Fand ich bisher die Story recht uninteressant für mich, da ich auch nie ein wirklicher Captain Marvel Fan war, muss ich sagen, dass das letzte seitenfüllende Panel mich wirklich geflasht hat. Davon will ich mehr :)





Mittwoch, 20. Juni 2012

Panel der Woche #1

Hallo Comicfreunde,

kurz notiert: Hier mein Panel der Woche. Es stammt aus Justice League #5 Seite 1. Ich habe gestern Abend zum ersten mal diesen Comic gelesen und war beim Aufschlagen begeistert von diesem Panel. Es fängt das Wesen von Darkseid direkt ein und das Drehen des Kopfes, durch die leuchtenden Augen verdeutlicht, beschert einem das unangenehme Gefühl von "Jetzt bist DU dran!". Ein klasse Panel für die erste Seite!


Sonntag, 17. Juni 2012

Action Comics #10


Hallo Comicfreunde,

heute werde ich mal über etwas aktuelleres schreiben. Doch keine Angst, der zweite und dritte Teil von „Krieg der Supermen“ wird auch noch kommen.
Diesmal geht es um Action Comics #10 mit dem Untertitel: „Bulletproof“.  Nach der etwas eher seltsam anmutenden neunten Ausgabe mit dem US-Präsidenten Superman von Erde-23 war ich froh die „alte“ Kombination aus Zeichner und Autor wieder vor mir zu haben. Inwiefern später Ausgabe 9 ins TPB-Konzept passen wird weiß ich nicht, doch Nr. 10 sieht mir ganz nach einem Anfang für den nächsten Storybogen aus.

Auf den ersten beiden Seiten wird der kommende Bösewicht vorgestellt. Es handelt sich um einen Jäger, gekleidet wie ein Großwildjäger. Doch man merkt schnell, dass er kein „normaler“ Großwildjäger ist, sonder der „Hunter of the Mighty“´. Sein Name ist Maxim Zarov und er trägt den Codename „Nimrod“. Angezogen von der Unantastbarkeit Supermans, forscht er nach seinen Ursprüngen und findet auch schon bald heraus, dass die Person Clark Kent nur eine Fassade ist. Auf Seite 2 wird schon verraten, dass sein Versuch Superman zu töten scheitern wird. Der schlichte Titel „Bulletproof“ spricht Bände.

Clark Kent hingegen sieht sich mit den abscheulichen Dingen unserer Gesellschaft konfrontiert. Er untersucht den grausamen Mord an einem kleinen Mädchen und ist kurz davor den Täter zu stellen. Es ist überraschend wie ein extrem ernstes Thema in einem Supermancomic erzählt werden kann ohne plump zu wirken. Es macht den Comic erwachsen und zeigt, dass er auch ernst genommen werden soll. Umso besser ist es, dass dies nur mit textlichen Mitteln verwirklicht wird und ohne hektoliterweise Blut auf die Seite zu schütten. Auf der folgenden Seite kommen wir zu meiner Lieblingssequenz in dieser Ausgabe. Sie funktioniert (wie meine meisten Lieblingssequenzen) mit nur wenigen Worten und zeigt Clark wie er sich mit ein, zwei Handgriffen fertig macht und das Nichtdarstellen seines Gesichtes bzw. die wiederholte Abbildung der Hände erzeugen eine Stimmung von Entschlossenheit und Handlungsdrang.

Es folgt ein Schwenk zu der Wohnung des Mörders. Er ist ganz vernarrt in seine zwei Hamster und klagt ihnen seid Leid mit durch Blut und Haaren verstopften Abflüssen. Clark Kent klingelt an der Tür und will den Mörder, David Marigold, mit seinen Taten konfrontieren. Dieser knallt Kent die Tür vor der Nase zu, nur um wenige Augenblicke später keine Tür mehr zu haben. Superman setzt ihn fest und überlässt ihn der Polizei. Dies ist ein typischer Supermanmoment. Entscheidend in dieser Szene ist seine übermenschliche Rechtschaffenheit. Das ist es was an ihm wirklich „super“ ist. Obwohl er voller Wut und kurz vor der Raserei steht, entscheidet er sich nicht den Mörder in tausend Stücke zu zerreißen, was doch viel zu menschlich in dieser Situation wäre.

Die nächste Szene zeigt die Justice League wie sie miteinander debattieren. Es geht um die weiterführende Rolle der Liga in der Welt. Superman will die Welt verändern, das Leid der Menschen lindern und das im großem Stil. Die übrigen Ligamitglieder sind skeptisch und wollen weder eine Instrumentalisierung ihrer Gruppe noch ihre Familien in Gefahr bringen oder bevormundend wie Götter über den Menschen stehen. Superman wendet sich von ihnen enttäuscht ab und Batman sagt voraus, dass sie sich alle irgendwann gegen Superman wenden müssen. Die Einstellung von Superman ähnelt der Geschichte „Friede auf Erden“. In dieser 1999 erschienen Geschichte will Superman die Welt verändern und er scheitert am Menschen selbst. Sie ist großartig geschrieben von Paul Dini und über Alex Rosss Kunst muss ich kein weiteres Wort verlieren. Wenn wir jetzt von „Friede auf Erden“ auf das schließen was in der aktuellen Serie auf uns zukommen wird, wird Superman, was auch immer er vorhat, scheitern.

Es folgt eine Doppelseite mit dem Reportertrio bestehend aus Jimmy, Lois und Clark. Sie reden über Clarks Vergangenheit und über seltsame Supermanheldentaten, die, laut Clark, ihm nicht zugewiesen werden könnten, weil Superman zu dem Zeitpunkt noch nicht in Erscheinung getreten war. Sie machen sich in einem Taxi auf zum Daily Planet und werden dabei von Nimrod beobachtet. Die nächsten beiden Seiten kündigen einen neuen großen Gegner an. Auf einer Straße, 200 Meilen von Metropolis entfernt, erscheint eine Gestalt, verhüllt in einen Umhang mit einer Kapuze. Ein rot/rosa Leuchten geht von seiner Brust aus und er bringt einen Trucker per Gedankenkontrolle dazu ihn nach Metropolis zu fahren. Er erzählt dem Trucker, dass er auf der Erde geboren wurde und nun die Kontrolle über seine Heimat erlangen will. Hier wird also noch ein weiter Storyfaden ausgerollt und bei Morrison können wir erwarten, dass er sie alle wieder gekonnt zu einem passenden Kleidungsstück vernäht. Wie, darauf können wir garantiert gespannt sein.

Was nun folgt ist simple: Clark Kent stirbt. Vor dem Daily Star Gebäude sprengt der verzweifelte Angus Grundig sich in die Luft und Clark Kent kommt augenscheinlich für alle Umstehende dabei ums Leben, doch ist dieser Selbstmord, wie sich später zeigen wird, für Superman eine mehr oder weniger glücklich Fügung. Nimrod hat währenddessen das Apartment von Kent ausfindig gemacht und befragt die Vermieterin, unter dem Vorwand ein alter Freund von Clark zu sein, nach Clark. Sie eröffnet ihm, dass Clark tot ist und während er verwirrt von dieser Nachricht ist erscheint Superman. Es kommt zu einer kurzen Auseinandersetzung in der Nimrods Gesicht stark verletzt wird und Superman ihn festsetzt.

Nimrod kuriert seine schwere Gesichtswunde im Krankenhaus und er bekommt von einem vertrautem Gesicht Besuch. Es ist der Herr mit dem markanten Muttermal auf der linken Wange, der ihm einen Deal anbietet, um Superman zu töten. Der Muttermaltyp ist bisher schon in einigen Heften aufgetaucht, doch habe ich seinen Namen nicht mitbekommen. Hat da jemand von euch weitere Informationen? Gibt es ältere Erscheinungen von ihm oder ist er erst jetzt in den „New 52“ in Erscheinung getreten? Offensichtlich gibt es aber eine Verbindung zu Heft Nummer 6 in der eine Figur, die mit der gleichen Heilungsmaske und Jagdhut von Nimrod als ein Mitglied der Anti-Superman Army auftaucht. Da dieser Handlungsstrang außerhalb der normalen Zeitlinie spielt ergibt es natürlich Sinn, ist aber auf das erste TPB aufgeteilt. Grant Morrison hat folglich einen wirklichen „Masterplan“ der viele Ausgaben umfassen wird und stark vernetzt ist.

Die Nebengeschichte „Absent Friends“ ist gut von Sholly Fisch geschrieben und CAFU(?) hat einen guten Job gemacht, sowie mein Lieblingspanel zu dieser Ausgabe beigetragen. Die Reporter, Redakteure und Fotographen, die Clark kannten, haben sich im Swan’s Tavern zusammen gefunden um Clark Kent zu betrauern und sich Geschichten über ihn zu erzählen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Hauptaussage ist, dass Clark nicht nur Gutes getan hat sonder auch andere dazu inspiriert hat. Dieses Leitmotiv war schon immer ein wichtiger Bestandteil von Superman und ist hier sehr schön herausgearbeitet.
Das letzte Panel ist mein Lieblingspanel. Es zeigt den traurigen Kal-El, der aussieht wie Superboy, und in Verbindung mit dem Text: „—I’m sure Clark wishes he could be here with us, too.“ zeigt es uns deutlich seine Entscheidung. Er will, dass alle glauben dass Clark Kent tot ist damit er ohne Einschränkungen Superman sein kann. Er bereitet sich auf Aufgaben vor, die mehr von ihm abverlangen als er zu leisten vermag wenn er den „Klotz“ Clark Kent an seinem Bein hat. Doch spricht der Titel der kommenden Ausgabe dafür, dass er doch wieder eine neue Geheimidentität annehmen wird. Wie das alles zusammenpasst werden wir erst in einem Monat wissen.

Ich bin sehr gespannt und freue mich auf das nächste Heft. Wie habt ihr diese Ausgabe aufgenommen? Was glaubt ihr wird geschehen? Wer ist Adam und wird Nimrod schon wieder auftauchen, diesmal tödlicher ausgestattet als zuvor? Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.
Gruß Andy